Claus Tröger

Claus Tröger: DER FALL FURTWÄNGLER

Der Fall Furtwängler | von Ronald Harwood


| STADTTHEATER LANDSHUT (DE) & OPERNHAUS PASSAU (DE) – Saison 2003/04
| Premiere: 12. Dezember 2003

| Regie: Claus Tröger, Bühne & Kostüme: Thomas Pekny
| DarstellerInnen: Wolf Zehren, Sara Nunius, Paulka-Maria Kirschner, Klaus Siegemund,
  Martin Carnevali, Holger Hildmann


Claus Tröger: DER FALL FURTWÄNGLER
Claus Tröger: DER FALL FURTWÄNGLER Claus Tröger: DER FALL FURTWÄNGLER «Furtwängler ist einer der stärksten Aktivposten in unserer gesamten Kulturpolitik.»
(Tagebucheintragung Josef Goebbels' am 10.6.1943)

Staatsrat Furtwängler, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und Vizepräsident der Reichsmusik­kammer, wird 1946 zu einer Voruntersuchung geladen, die sein Verhalten während der Zeit des Naziregimes klären soll. Es geht um die Stellungnahme zu der Frage, inwieweit sich ein Künstler mitschuldig macht, wenn er einem verbrecherischen Regime zu Ansehen und Rechtfertigung verhilft. Der große Musiker Furtwängler glaubte, Kunst und Politik trennen zu können.

Wilhelm Furtwängler: Memorandum
über seine Tätigkeiten im Dritten Reich


«In mein unmittelbares Bereich (sic!) lehnte ich jede Einmischung kategorisch ab. Ich behielt meine jüdische Sekretärin ebenso wie sämtliche jüdischen Mitglieder des mir damals unterstehenden Berliner Philharmoni­schen Orchesters. Wenn dieselben in der Folgezeit das Orchester nach und nach dennoch verließen, so taten sie es auf eigene Initiative hin. Solange ich dem Orchester vorstand, d.i. bis zuletzt, ist nie ein Mitglied desselben seiner Rasse wegen gekündigt worden. Ich erklärte damals, dass ich sofort zurücktreten würde, falls man dies verlangte.

Wichtiger aber war, die Substanz deutschen Menschentums und deutscher Kultur über diese Krise hinweg zu retten. Bei aller Ehrfurcht vor denen, die im Kampf gegen das Regime ihr Leben verloren: wichtig schien mir vor allem das Weiterleben des deutschen Menschen und seiner Kultur. Ich wusste, dass eine einzige Aufführung eines wahrhaft großen deutschen Musikwerkes aus sich heraus eine stärker und wesenhaftere Verneinung des Geistes von Buchenwalde und Auschwitz war, als alle Worte je sein können.

Man verstehe mich recht: Der Künstler selber darf nicht "unpolitisch" sein. Er muss Stellung nehmen, denn er ist ein Mensch wie jeder andere. Ich glaube das Meinige getan zu haben um über meine Stellungnahme nach keiner Seite hin einen Zweifel gelassen zu haben. (...)
»
Ronald Harwood wurde 1934 in Cape Town (Südafrika) geboren und kam 1951 nach England. Sein Roman „Home“ wurde 1994 mit dem 'Jewish Quarterly Prize for Fiction' ausgezeichnet. Er ist Herausgeber von „The Faber Book of Theatre“ und der Autor der Geschichte des Theaters „All the World is a Stage“, die von BBC2 TV gesendet wurde. Seit 1993 ist Harwood Präsident des Internationalen P.E.N., der Weltorganisation der Schriftsteller.
PRESSE

Passauer Neue Presse (Stefan Rammer):

« (...) Selten war es so ruhig im Passauer Stadttheater. Das Publikum verfolgte gespannt das Geschehen auf der Bühne. Regisseur Claus Tröger hält sich nicht auf mit überflüssigen Phrasen und treibt das Geschehen konsequent zügig voran (...) »


Straubinger Tagblatt (Bernd Hielscher):

« (...) Und unter der nervenkitzelnden und konzentrierten Regie von Claus Tröger gelingt dem Stadttheater die Spiegelung eines spannend-beklemmenden Stücks Zeitgeschichte (...) »

Fotos: Stadttheater Landshut
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